Heute starten wir mal eine Beschreibung des “Abenteuers” eine Garage für das BI357 genehmigt bekommen und zu bauen.
Soviel vorweg: So ein Bau zu planen und dann durchzuführen ist eines der letzten Abenteuer dieser Welt! Wer muss schon verreisen! Das Abenteuer wartet vor der eigenen Haustür 🙂
Wir haben die Story chronologisch geordnet – Die neuesten Ereignisse stehen oben.
Die ersten Steine werden angeliefert und direkt verbaut. Innerhalb kurzer Seit stehen schon 4 Reihen der Rückwand. Auch die Finale Position von Türen und der unteren Fenster werden festgelegt.
Heute wird die Bodenplatte gegossen. Das klappt alles problemlos, da die Betonmischerfahrer mittlerweile wissen, wie sie unsere Auffahrt am Besten befahren können. Alles klappt Prima.
Aber nach drei Stunden zwingt uns der Starkregen, den frischen Beton teilweise abzudecken, damit er nicht weggeschwemmt wird.
Ist ja klar: Wochenlang fällt kein Tropfen Regen – aber heute schüttet es wie aus Eimern.

Jede Menge Eisen wird für die Bodenplatte vorbereitet.
Das hat den Anschein, als ob das Gebäude den Weltuntergang überstehen soll. Ob das nicht ein bisschen übertrieben ist? 🙂

Showdown – Schafft es der Betonmischer die schmale Einfahrt runter?
Der erste Versuch vorwärts klappt nicht…er hat die Kurve von der Zufahrtsstraße nicht bekommen … Der Fahrer hat aber auch nicht gefragt 🙂 … zu uns gehts mit solchen Fahrzeugen nur rückwärts den Berg runter.
Die Streifenfundamente unter der Bodenplatte werden ausgegossen. Das wars für heute.

Der eigentliche Bau beginnt. Alles ist gemeldet und das Baustellenschild hängt.
Zuerst werden Fundamentgräben gezogen, die Regenwasserleitung gelegt und die Bewehrung unter den zukünftigen Toren eingesetzt.
Wir bereiten die Fläche für den eigentlichen Bau vor. Innerhalb von knapp 3 Tagen ist die Fläche vorbereitet und mehrere Laster liefern Schotter an mit dem die Baugrube wieder verfüllt wird.
Problematisch ist, dass der gesamte Aushub wiederverwertet werden soll – Entsorgung des Aushubs kommt aufgrund der horrenden Entsorgungskosten nicht in Frage. Und es fällt viel Aushub an: Das Gebäude wird etwas in den Hang gesetzt, so dass alleine für die Grundfläche ca. 110m3 Erde zusammen kommen. Zudem noch ein par Kubikmeter für die zu erweiternde Zufahrt. Das ist schon tüchtig. Mal schauen, ob wir das hinterher alles verteilt kriegen.
Handwerker sind zu finden.
Bauunternehmer, Elektriker, Zimmermann, Dachdecker und Klempner.
Klempner ist kein Problem. Unser Haus-und Hof Klempner steht bereit die Solarthermieanlage umzubauen. Auch ein Bauunternehmer, der den Rohbau hochzieht und den Zimmermann koordiniert, ist relativ schnell gefunden. Problematisch wird der Dachdecker und Elektriker.
Doch letztlich sind auch die an Bord.
Jetzt wird ein wenig Holz gemacht. Dank der tatkräftigen Mithilfe unseres Nachbar war das Unterfangen in wenigen Tagen erledigt.
Einige Tage vor Ende der 3-Monatsfrist flattert per Post ein Bescheid ins Haus. Man soll es nicht glauben: Das Gebäude ist genehmigt!
Jetzt heißt es schnell sein.
Die Fläche muss vorbereitet werden, denn die Vogelschutzzeit endet Ende Februar. Es sind einige Bäum
Viele, viele, teils unschöne Diskussionen mit dem Bauamt folgen. Sogar ein Ortstermin findet statt.
Schließlich lässt sich der Sachbearbeiter dazu hinreißen, uns eine etwas größere Doppelgarage die “halt ein bisschen höher ist” in Aussicht zu stellen.
Bedeutet: der Werkraum wird nicht genehmigt, das Türmchen wird nicht genehmigt, die Breite und die Tiefe werden jeweils auf knapp 8m begrenzt. Aber grundsätzlich “könnte” das dann genehmigt werden.
Nach einigem Zögern wuchs bei uns die Einsicht: “Besser als nichts.”
Natürlich müssen ein paar Änderungen her: Die Tore werden nur noch 3m bzw. 3,50m breit und leider schrumpft die Innentiefe auf knapp 7,50m – Das wird für ein späteres 7m WoMo dann schon arg knapp. Fürs BI357 reicht es aber. Vermutlich kann das Dach im Inneren nicht aufgeklappt werden. Immerhin das Pultdach kann bleiben.
Also zeichnet die Architektin und der Bauantrag wird eingereicht.
Das Bauamt meldet sich.
“Das geht so nicht… Viel zu groß. Türmchen geht überhaupt nicht… Ein Nebengebäude darf das Hauptgebäude nicht beherrschen.”
Bei uns herrscht absolute Ratlosigkeit. Ab wann beherrscht ein Nebengebäude ein Hauptgebäude? Keine Aussage Seitens des Bauamts dazu.
Auch die Architektin ist ratlos.
Man muss wissen, dass unser “Hauptgebäude” aus den 1960er Jahren ist und eine Grundfläche von knapp 80 m2 hat. Wie groß darf also das Nebengebäude maximal sein damit es das kleine Haus nicht beherrscht?
Das Bauamt lässt sich zu einer Aussage hinreissen: Das Nebengebäude darf ca. ¼ der Grundfläche des Hauptgebäudes aufweisen.
Hmmmm…. Das wären also 20 m2 oder anders 3m*6,6m (inkl. 2*25cm Mauern und 2*2cm Putz und dem montierten Tor auf der Innenseite!)
Unser Alltagswagen, ein Wagen der Kompaktklasse, ist schon 4,70m lang – der würde da bequem reinpassen. Der T6 den wir vorher hatten würde mit 5,20 beim Einparken schon fast die Rückwand durchbrechen.
Und was ist mit dem Zweitwagen? Oder der Ladeinfrastruktur für ein eventuelles E-Auto? Wo soll das alles hin? Fragen über Fragen, welche das Bauamt nicht beantworten will.
…Da passt was in der Definition nicht.
Ach ja: Das Bauamt moniert zudem, dass die Garage nicht in der vor ca. 40 Jahren festgelegten Baulücke geplant ist.
Natürlich nicht: Das Baufenster liegt GENAU auf unserem 80m2 Haus. Das Haus stand damals als die Baufenster definiert wurden nämlich schon…
Wie schon erwähnt: Wir haben ein kleines Haus aber viel Grundstück; Keine direkt betroffenen Nachbarn.
Wir sollen laut Baumamt stattdessen auf einem noch nicht erschlossenen Teil unseres Grundstücks bauen. Dort wurde vor 40 Jahren ein bislang nicht genutztes Baufenster vorgesehen. Spoiler: Dahin gibt es keine Zuwegung, keine Erschließung – Stattdessen jede Menge Garten… Das dortige Baufenster ist ca. 50m vom Haupthaus entfernt den Berg hoch. Es müsste eine komplett neue Zuwegung gebaut werden.
Außerdem würde dadurch eine eventuelle zukünftige Wohnbebauung verhindert.
Das kommt nicht in Frage!
Selbst für eine Bauvoranfrage braucht man als Studierter und Studierte eine Architektin bzw. einen Architekten.
Gesagt getan – da kann ja nix schiefgehen. Hier mal die Rahmenbedingungen (und keine Grundsatzdiskussionen: Grundstücksgrundfläche ist bei uns wirklich genug vorhanden, die nächsten direkten Nachbarn sind weit weg. Das Gebäude stört niemanden):
Nun, die neue Garage muss mindestens 9m tief sein. Warum: BI357 ist knapp 6m lang + Reserve vorne und hinten, Türen sollen aufgehen, beladen werden soll er können, macht 8m. Zudem soll später evtl. auch mal ein 7m Auto reinpassen welches in der Garage ebenfalls beladen werden können sollte..
2 Fahrzeuge sollen in die Garage reinpassen. BI357 braucht zum richtig bequemen reinfahren mindestens 4m Toreinfahrtsbreite, das zweite Fahrzeug ist ein “normaler” PKW. Damit die Front der Garage symmetrisch aussieht sollte aber auch dieses Tor 4m breit werden. Außerdem sollte noch ein Werkraum in die Garage integriert werden. Wenn schon, denn schon. Auch der sollte mindestens 4m breit sein damit man darin auch was stellen kann. Also macht das eine Breite von ca. 13m. Zudem hätten wir gerne einen Werkraum der direkt angebaut werden soll.
Insgesamt macht das also eine bummelige Grundfläche von 9m * 13m.
Das Dach soll Pultdachmäßig über die Hauptgarage Richtung Süden ausgerichtet sein um auf der Südseite eine vernünftige Solaranlage und die bislang aufgeständerte Solarthermieanlage aufzubauen; über dem Werkraum Richtung Norden soll ein etwas niedrigere Pultdach errichtet werden.
Die Einfahrtshöhe für das BI357 muss mindestens 3,25m betragen – Zwar ist das BI357 nur knapp 3m hoch – aber wer weiß schon, ob nicht noch mal ein Dachträger oder ähnliches aufs Dach montiert wird. Außerdem ist die Zufährt aufsteigend, so dass ein wenig Toleranz notwendig ist.
Nach Möglichkeit sollte das Aufstelldach des BI357 in der Garage aufgeklappt werden können, um das BI357 vernünftig trocknen und warten zu können. Macht eine Höhe über dem Stellplatz vom BI357v von knapp 5m.
Also wurde ein hübsches Türmchen auf das Dach designed, welches genau dafür en notwendig Platz schaffen würde. Dieses haben wir in Nordamerika ziemlich häufig gesehen.
Noch vor der Auslieferung vom BI357 wuchs bei uns die Idee, dem guten Stück einem Unterschlupf für die regnerische Zeit und zur Pflege zu gönnen. Außerdem brauchen wir auch mal Unterstellraum für Gartengeräte, etc. und auch das “Alltagsfahrzeug” soll trocken stehen 🙂 Gesagt getan. Es wird zum Telefon gegriffen und mit dem Bauamt telefoniert: “Zeichnen Sie mal was” … Es wird gezeichnet. Und ans Bauamt geschickt. Antwort des Bauamts: “Das geht so nicht … Reichen Sie eine Bauvoranfrage ein”